Mette Søvsø

Rekonstruktion eines mittelalterlichen Bischofsmantels, den man auf der Grundlage von schriftlichen Quellen genäht hat, und nicht zuletzt von Bilderquellen aus dem Mittelalter, wo Bischöfe in farbenprächtigen und kostbaren Kostümen abgebildet sind.

In der Domkirche steht zum Beispiel ein großer Grabstein des letzten katholischen Bischofs von Ribe, Iver Munk, der um 1539 starb. Der Grabstein zeigt den Bischof in seinem vornehmen Kostüm mit Bischofsmütze, Bischofsstab und vielen Ringen an den Handschuhen.

Die bestickte Bischofsmütze, die zur Tracht gehört, wurde aufgrund eines Funds einer solchen bestickten Bischofsmütze aus einem spätmittelalterlichen Grab in der Domkirche hergestellt.

Die Bischofskostüme des Mittelalters waren kostbare Ausstattungsstücke. Ihre Pracht gereichte Gott zur Ehre. Sie waren aus den besten und teuersten Materialien jener Zeit hergestellt, die neben Kostbarkeit und Schönheit auch eine starke Symbolik ausstrahlten.

Das Kostüm bestand aus verschiedenen Schichten, deren einzelne Teile ihren Ursprung in der römischen Trachttradition hatten. Als Untergewand trug der Bischof einen fußlangen Rock, eine Albe aus weißer Seide oder Leinen, die mit einem Gürtel zusammengehalten wurde. Darüber trug er einen halblangen Rock aus Seidenstoff mit weißen Ärmeln und zuoberst ein Messgewand oder einen Chormantel. Auch eine Kopfhaube aus Leinen samt Stola um den Nacken und das Handgelenk gehörten zur Tracht. Die Bischofsmütze, der Bischofsstab und der Bischofsring waren wichtige Zeichen der Würde.