Mette Søvsø

Der protestantische Bischofsmantel erinnert an das Gewand, das die Priester noch heute in der dänischen Volkskirche tragen. Für der Rekonstruktion des Gewandes, das man in der Ausstellung sehen kann, stützte man sich auf die Bildquellen aus der Reformation.

Eine der Quellen ist z. B. diese Malerei von Hans Tausen, der von 1541 bis 1561 Bischof war und hier in einer mit Hermelinfell gefütterten Priestertracht und mit Hut und Halskrause abgebildet ist. Das Gemälde hängt in der Domkirche.

Das Gewand, das nach der Reformation sowohl von Priestern als auch von Bischöfen getragen wurde, war viel weniger prunkvoll als die katholische Tracht.

Es war das schwarze Kostüm der Studenten und der Gelehrten, das auch außerhalb des Gottesdienstes als Alltagstracht benutzt wurde.

Man erhielt das Gewand, wenn man an der Universität aufgenommen wurde, ob man nun Jura, Medizin oder Theologie studierte. Mit dem Zusatz der Halskrause sahen die Priester den gewöhnlichen Menschen in der Kirchgemeinde ähnlich – ein Symbol dafür, dass vor Gott alle gleich waren.

Zum Gewand gehörte auch ein Hut, dazu trug man bei Beerdigungen schwarze Trauerbänder am Nacken und schwarze Lederschuhe des Typs, der rund um die Reformationszeit üblich war.

Der weiße, knöchellange Rock, die Albe, wurde immer noch vor dem Altar während des Gottesdienstes benutzt und dazu auch ein Messgewand, das oft mit einem Kreuz geschmückt war.

Das Kostüm selbst hat sich seit der Reformation kaum verändert, wobei das Aussehen der Halskrause über die Zeiten hinweg variierte.