Mette Søvsø

Nach dem großen Brand in der Stadt Ribe um 1580 musste ein Teil der Häuser wiederaufgebaut werden. Danach wurden viele vornehme Giebelhäuser aus mit Ziegelsteinen gefülltem Fachwerk errichtet. Vermutlich verwendete man Abrissmaterial von den Kirchen und Klöstern, die nach der Reformation stillgelegt waren, um die neuen Häuser zu bauen.

Nach der Mode dieser Zeit stattete man die Häuser mit in Blei gefassten Fensterscheiben aus. Man konnte noch keine großen, flachen Glasstücke herstellen, darum wurden viele kleine Stücke in verschiedenen Formen (karoförmig, rechteckig, kreisförmig usw.) in Bleisprossen eingefasst und zu größeren Fensterpartien zusammengesetzt, wie man dies z. B. in der Kellerstube im Quedens Gård in der Sortebrødregade sehen kann. Diese kleinen Fenster konnten aus farbigem Glas und mit hübschen Motiven bemalt sein, durch die das Licht strömte.

Es gibt nicht so viele erhaltene Glasmalereien aus dieser Zeit – darum war dies ein ganz besonderer Schatz, der entdeckt wurde, als der Abfallhaufen eines Glasmeisters in den 1960er Jahren im Gässchen Peder Dovns Slippe ausgegraben wurde.

Hier gibt es Hunderte von Bruchstücken kleiner Fensterscheiben von Ribes Renaissancehäusern mit gemalten Motiven, die Männer und Frauen in der Kleidung der damaligen Zeit darstellen, oder mit Pflanzen, Tieren und hübschen Mustern.